Großonkel Pauls Geigenbogen Buch des Monats in den Blättern für deutsche und internationale Politik

„Stereotype und Unwissen über diese Bevölkerungsgruppe halten sich bis heute. Um so wichtiger ist dieses Buch, das wirklich allen ans Herz zu legen ist, die sich für das Thema interessieren. Es ist unterhaltsam geschrieben, setzt kein Vorwissen voraus und lässt eine Generation von Zeitzeug:innen zu Wort kommen, deren Erfahrungen es wert sind, endlich Gehör zu finden.“

Antje Schrupp: Das »Große Morden« oder: Der lange Weg zur Anerkennung
in:
Blätter für deutsche und internationale Politik, Ausgabe August 2024



Neues Buch! Großonkel Pauls Geigenbogen

Die Familiengeschichte eines preußischen Sinto

Alexandra SenfftRomeo Franz

Das berührende Memoir einer preußischen Sinti-Familie

Seit mehr als 600 Jahren leben Sinti in Deutschland, Roma seit 200 Jahren. Ihre Kultur reicht viele Jahrhunderte zurück und ist tief mit der deutschen Historie verwoben. Anfangs noch als Handwerker, Künstler und Kaufleute hochgeachtet, wurden sie schon bald systematisch aus der Gesellschaft ausgeschlossen und verfolgt. Bis heute halten sich diskriminierende Stereotype und starke Vorurteile gegenüber der größten Minderheit Europas. Der preußische Sinto Romeo Franz kämpft seit Jahrzehnten für die Rechte von Sinti und Roma. In »Großonkel Pauls Geigenbogen« erzählt er seine beeindruckende deutsche Familiengeschichte. Wohl situiert, waren seine Ahnen bereits im 17. Jahrhundert ansässig in Preußen, Schlesien und Pommern und prägten dort die kulturelle und kaufmännische Welt. Mitreißend erzählt Franz die Chronik seiner Familie vom 19. Jahrhundert bis heute. Schillernde Charaktere und außergewöhnliche Schicksale treten ans Licht – aber auch die Erinnerungen an Ausgrenzung, Abwertung im Kaiserreich und schließlich die Vernichtung durch die Nazis.

Mit großem Stolz gibt er tiefe Einblicke in seine Herkunft und beleuchtet nicht nur die Bedeutung von Musik, Familie und Zusammenhalt, sondern auch die Folgen der fortgesetzten Verfolgung, die bis in die heutigen Generationen nachwirken. Romeo Franz‘ Geschichte ist ein bewegendes Plädoyer gegen Antiziganismus und eine Einladung zur Auseinandersetzung und zum Umdenken hin zu etwas ganz Selbstverständlichem: Gleichberechtigung.

Goldmann – Randomhouse/Penguin, 20. März 2024
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BUCHPREMIERE in Leipzig, Buchmesse
21. März, 19:30 Uhr
Mendelssohn Haus Remise
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Igal Avidan im SWR über unser Buch „Großonkel Pauls Geigenbogen!

„Großonkel Pauls Geigenbogen ist ein detailreiches und sehr gut recherchiertes Werk“

SWR, 7. Juni 2024

Der Sinto Romeo Franz, Jahrgang 1966, dessen Familie aus Preußen und Pommern stammt, schildert in „Großonkel Pauls Geigenbogen“ seine Familiengeschichte, die Alexandra Senfft akribisch recherchiert und aufgeschrieben hat. Das Buch versteht sich als ein Plädoyer gegen Diskriminierung, ein Thema, das gerade angesichts der rechtsextremen Pläne einer sogenannten „Remigration“ sehr aktuell ist.

Lesung und Gespräch im Buchladen in der Osterstraße

Großonkel Pauls Geigenbogen vor Hamburger Publikum

Was war das für eine schöne Lesung im Hamburger „Buchladen in der Osterstraße“ am 16. April 2024!
Da mein Co-Autor Romeo Franz aus zeitlichen Gründen verhindert war, las der beeindruckende Hamburger Schauspieler Peter Franke an seiner statt. Buchhändler Torsten Meinicke moderierte vor ausgekauftem Haus höchst engagiert und professionell durch den Abend. Das war ein wunderbares Homecoming, für mich, die alte Hamburgerin.

Viele Stimmen, wenig Gehör – Romeo Franz über unser Buch Großonkel Pauls Geigenbogen

Roma in der EU und europäischen Politik
Die Betroffenheit durch Diskriminierung eint alle Roma in Europa. Sie haben kaum eine politische Lobby. Wie könnte sich die Situation verbessern?
von Jean-Philipp Baeck. taz, 7. April 2024

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Eine Geschichte der Selbstermächtigung

Romeo Franz’ Familie hat Verfolgung, Vertreibung und Mord erlebt — steht aber auch für Widerstand und das Überleben. Wie aus dieser Geschichte ein Buch wurde, erzählt Co-Autorin Alexandra Senfft

taz, 8.4. 2024 

taz: Frau Senfft, Sie haben selbst aus der Perspektive der NS-Täter geschrieben – wegen Ihrer eigenen Familiengeschichte. Wie vertraut war Ihnen die Perspektive der Opfer?

Alexandra Senfft: Ich habe mich in den vergangenen Jahrzehnten schon sehr intensiv mit den jüdischen Perspektiven beschäftigt. Durch den Arbeitskreis für intergenerationelle Folgen des Holocaust, in dem ich als Vorstand wirke, bin ich im Austausch mit den Nachkommen der Täter und Täterinnen, der Mitläufer und Mitläuferinnen – und den Nachkommen der Verfolgten, Opfer und Überlebenden.

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Romeo Franz über Django Reinhardt, die Macht der Musik und die Kraft der Kurven!

und über unser Buch „Großonkel Pauls Geigenbogen. Die Familiengeschichte eines preußischen Sinto“ (Goldmann/Penguin, März 2024)

Siegesallee:+Fritz+Walter,+Onkel+Paul+und+der+Sinti+Swing
SPRENGER SPRICHT AUTORINSIGHTS
5. April 2024

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Über unser Buch Großonkel Pauls

Porträt des Komponisten und Musikers Romeo Franz
Er hat die Musik komponiert, die seit 2012 am Berliner Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma erklingt. Nun hat der Sinto Romeo Franz seine lange Familiengeschichte in einem Buch festgehalten. Igal Avidan hat ihn getroffen.
WDR 3 TonArt 
02.04.2024 06:28 Min.

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S wie Sinti

Die Schreibenden vom „Freitag“: Hausautor:innen von A bis Z

Neue Werke Viele Autor:innen von uns schreiben auch Bücher – hier stellen wir Ihnen die neuesten vor. Ob auf den Spuren von Fußballclubs im Osten oder auf Waffenmessen, Untersuchungen des Klassismus oder lyrische Texte, hier ist für jede:n was dabei
Ausgabe 13/2024

»In seiner von Freitag-Autorin Alexandra Senfft aufgeschriebenen Familiengeschichte erzählt der preußische Sinto Romeo Franz von durchlebtem Leid, aber auch erfolgreichem Leben, nicht zuletzt dem eigenen. Großonkel Pauls Geigenbogen, so heißt das berührende Buch (Goldmann), ist die Reliquie eines in Auschwitz Ermordeten. Franz hat als Europaabgeordneter der Grünen und Leader einer Jazzband viel für seine Minderheit tun können. Zum Sinti-und-Roma-Denkmal im Berliner Tiergarten, einem kleinen runden See, in dessen Mitte jeden Tag eine frische Blume liegt, steuerte er die ständig zu hörende Musik bei. Dani Karavan, der bereits verstorbene israelische Künstler (→ Zäsur), der das Denkmal schuf, hatte die Idee eines einzigen langgezogenen Tons. Franz überzeugte ihn aber von einer Tonfolge, die er selbst komponierte und mit jenem Geigenbogen einspielte: „Vibrierend floss das G in ein E und mündete im C. Dreimal innerhalb einer halben Minute veränderte ich diesen lang hingezogenen Ton in eine Wehklage in Halbtonschritten.“ Michael Jäger«

>> der Freitag

Romeo Franz: „Ich bin ein preußischer Sinto“

Romeo Franz über unser Buch „Großonkel Pauls Geigenbogen. Die Familiengeschichte eines preußischen Sinto“

Romeo Franz ist der erste Vertreter der Sinti im EU-Parlament. Sein Leben und das seiner Familie ist seit Generationen geprägt von Diskriminierung – aber auch von Erfolgen. Wenn er sich nicht politisch engagiert, dann spielt er mit seiner Band.
Deutschlandfunk Kultur, 25. März 2024
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