Alexandra Senfft – Autorin + Publizistin

Hervorgehoben

„Jede Demokratie muss ständig belebt, gefordert und weiterentwickelt werden. Sie lebt auch von der selbstkritischen Auseinandersetzung mit kollektiver und persönlicher Vergangenheit und von der Hinterfragung der Selbstverständnisse früherer Generationen. Wo diese Reflexion nicht stattfindet, bleiben die Menschen tradierten Denk-, Gefühls- und Handlungsmustern starr verhaftet. Gestrige Heilsbotschaften entwickeln dadurch oft eine Eigendynamik und leisten neuem Unrecht Vorschub. Mit dem Werkzeug des Dialogs arbeite ich interdisziplinär und international für eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, um daraus Handlungen für die Gegenwart zu entwickeln und antidemokratischen, antisemitischen, antiziganistischen und rassistischen Tendenzen authentisch zu widerstehen.“
Alexandra Senfft

Thematische Schwerpunkte

  • Die intergenerationellen Folgen des Holocaust
  • Die politischen und gesellschaftlichen Spuren der NS-Zeit in der Gegenwart
  • Dialoge zwischen den Nachkommen von Holocaust-Überlebenden und von Nazi-Tätern
  • Der palästinensisch-israelische Konflikt, NGOs und die Zivilgesellschaften
  • Deutsche und der Nahostkonflikt
  • „Storytelling“ und Dialoge in hartnäckigen politischen Konflikten nach dem Ansatz des israelischen Psychologen Dan Bar-On
  • Antisemitismus, Vorurteile gegen Muslime, Antiziganismus, Rassismus
  • Sinti und Roma
  • Flucht und Migration

Nach dem Studium der Islamwissenschaft war Alexandra Senfft parteilose Nahostreferentin der GRÜNEN-Fraktion im Deutschen Bundestag, anschließend UNRWA-Beobachterin in der Westbank und bis 1991 UNRWA-Pressesprecherin im Gazastreifen. Sie war regelmäßig in Israel als Gutachterin und Journalistin tätig und hat sich fünf Jahre als Vorstandsmitglied des Deutsch-Israelischen Arbeitskreises für Frieden im Nahen Osten (DiAk) engagiert.

Alexandra Senfft war TV-Reporterin und Redakteurin und schreibt seit 1991 für namhafte Zeitungen und politische Zeitschriften. 2006-2008 assistierte sie dem israelischen Psychologen Dan Bar-On im Dialog-Trainingsprogramm »Storytelling in Conflict« der Körber-Stiftung. Von ihm lernte sie den biographischen Ansatz zur Konfliktlösung.

Für ihr Buch »Schweigen tut weh. Eine deutsche Familiengeschichte« wurde sie mit dem Deutschen Biographiepreis 2008 ausgezeichnet. Im selben Jahr gab sie mit John Bunzl das Buch „Zwischen Antisemitismus und Islamophobie“ heraus. 2009 erschien ihr Buch „Fremder Feind, so nah. Begegnungen mit Palästinensern und Israelis“ und 2016 ihr Buch „Der Lange Schatten der Täter. Nachkommen stellen sich ihrer NS-Familiengeschichte.“
Senfft hält Vorträge, diskutiert auf Panels, Podien, Bühnen und Konferenzen und moderiert. Quer durch Deutschland stellt sie ihre Bücher und Themen vor. Einladungen ins Ausland brachten sie viele Male nach London, in die USA und nach Irland, sowie nach Argentinien, Israel, Frankreich und in die Slowakei.

Alexandra Senfft ist die 2. Vorsitzende des Arbeitskreis für Intergenerationelle Folgen das Holocaust e.V., ehemals PAKH, und Mitglied vom Ost-West-Forum. Sie ist außerdem Mitglied von Pro Asyl für die Rechte verfolgter Menschen in Deutschland und Europa, von Reporter Ohne Grenzen, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist:innen VVN Bayern sowie der Lagergemeinschaft Dachau.

Daniel Strauß: Der stille Macher

Porträt Daniel Strauß will Sinti und Roma zeitgemäßer vertreten und fordert Teilhabe vom mächtigen Zentralrat
Erschienen in der Freitag, am 9. März 2023, Ausgabe 10/23

„Mich interessiert mehr das, was noch zu tun ist, als das, was bereits geschafft ist“, sagt Daniel Strauß nüchtern. So kann man sein Licht auch unter den Scheffel stellen. Der 57-jährige Sinto und Bürgerrechtler ist ein Macher, ein Mann der stillen Töne, aber streitbar. Seit 1995 leitet er den Landesverband Sinti und Roma Baden-Württemberg. Strauß stammt aus einer Schaustellerfamilie. Weil man in der Saison monatelang auf Reisen war, besuchte er 200 Schulen – eine permanente Anpassungsleistung.

Als Jugendlicher erlebte er einen prägenden Zwischenfall. Sein Onkel, ein Auschwitz-Überlebender, durfte einen Campingplatz nicht betreten: „Für Zigeuner und Landfahrer verboten, Hunde dürfen an der Leine geführt werden“ stand auf dem Schild. Das war die Initialzündung – Daniel Strauß begleitete seine Brüder Adam und Romano Strauß fortan zu Veranstaltungen der Bürgerrechtsbewegung der deutschen Sinti und Roma. „Warum gibt es diese Vorurteile, wer profitiert vom Antiziganismus, und was bewirkt er bei den Betroffenen? Das sind Fragen, die mich fortwährend beschäftigen“, sagt Strauß.

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Hanns Ludin, Kriegsverbrecher

Dieses Radiofeature erinnert an meinen Großvater, den am 9.12.1947 hingerichteten NS-Kriegsverbrecher

Ein Radiofeature des WRD, Autor: Thomas Klug
„Sein Todestag wurde festgelegt: 9. Dezember 1947. Es ist der Tag, an dem Hanns Ludin am Strang stirbt. Es ist ein slowakisches Gericht, dass ihn dazu verurteilt hat, weil Ludin für den Tod von über 60 000 Slowaken verantwortlich ist.“
WDR ZeitZeichen 09.12.2022 14:52 Min. 

ΜΆΘΙΟΥ ΆΪΚΙΝΣ

Mein Interview mit dem Pulitzer Preisträger Matthieu Aikins über sein Buch „The Naked don’t fear the Water“ in der griechischen Zeitung Efimerida ton Sintakton

Στα βήματα της προσφυγιάς
O βραβευμένος με Πούλιτζερ Καναδός δημοσιογράφος ακολούθησε τα μονοπάτια των ξεριζωμένων παριστάνοντας τον Αφγανό πρόσφυγα

ΚΥΚΛΟΦΟΡΕΙ ΜΑΖΙ ΜΕ ΤΗΝ «ΕΦΗΜΕΡΙΔΑ ΤΩΝ ΣΥΝΤΑΚΤΩΝ» ΣΑΒΒΑΤΟΚΥΡΙΑΚΟΥ
19.-20.11.2022
>> ΕΦΗΜΕΡΙΔΑ ΤΩΝ ΣΥΝΤΑΚΤΩΝ

A Reckoning – Tomi Reichental and Alexandra Senfft

The Ryan Tubridy Show

Holocaust survivor Tomi Reichental and Alexandra Senfft, the granddaughter of a Nazi war criminal who had a part in the deaths of some of his family members. They will be speaking in Dublin Castle this evening called A Reckoning: Jews, Germans and The Holocaust.

The Ryan Tubridy Show, RTE Radio 1, Ireland, November 2022
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Remembering Kristallnacht

A Reckoning: Jews, Germans & The Holocaust
St Patricks Hall, Dublin Castle
9. November 2022, 18.30 Uhr

Holocaust Awareness Ireland and the Office of Public Works are pleased to present an event to mark the anniversary of Kristallnacht.  Entitled  A Reckoning: Jews, Germans & The Holocaust

it is a panel discussion between Tomi Reichental, Oliver Sears and Alexandra Senfft, the granddaughter of Hanns Elard Ludin, Hitler’s envoy to Slovakia who was responsible for the deportation of 70,000 Jews including Tomi Reichental and his family. Conor O’Clery, author and eminence gris of Irish foreign journalism will moderate.

Historiker Tom Segev im Gespräch: „Ich wollte immer der Erzähler sein, nicht die Story“

Der israelische Historiker Tom Segev hat sich immer wieder kritisch mit der Mythenbildung seine Landes befasst. In seinem neuen Buch setzt er sich mit den Mythen der eigenen Familie auseinander – und erklärt, warum er sie schwerer begreift

Mein Interview mit Tom Segev über sein neues Buch „Ecke Jerusalem Berlin“, Siedler Verlag 2022
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Ein Ende der Diskriminierung erleben wir wohl erst im Himmel

Situation der Roma in der Ukraine
Der Sinto Romeo Franz, Musiker und GRÜNE EU-Abgeordneter will sich ein Bild von der Situation der ukrainischen Roma machen – nicht trotz, sondern wegen des Krieges.
Mein Beitrag in Der Schlepper. Magazin für Migration und Flüchtlingssolidarität in Schleswig-Holstein
Ausgabe Nr. 105, Herbst 2022, S. 40ff.
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