Sinto Romeo Franz im Interview: „Infam und ehrlos, wie Bahn und Senat versuchen, unseren Widerstand zu überwinden“
Andrea Dernbach im Tagesspiegel, 22. April 2024
Andrea Dernbach: Sie sind Sohn, Enkel und Neffe von Opfern und Überlebenden, Ihre Ko-Autorin die Enkelin eines Täters. Alexandra Senffts Großvater Hanns Ludin – sie hat es in einem Buch über ihre eigene Familiengeschichte aufgeschrieben – war als Vertreter Deutschlands in der Slowakei eine Schlüsselfigur der Judenvernichtung. Was hat das für Ihre gemeinsame Arbeit bedeutet?
Romeo Franz: Das hat uns zusammengeschweißt. Das Buch ist entstanden im Bewusstsein, dass „Nie wieder“ unsere gemeinsame Aufgabe ist. Wir haben aufgeschrieben, was der Nationalsozialismus weit über die zwölf Jahre seiner Herrschaft hinaus zerstört hat, über Generationen hinweg. Und dass es das nicht wieder geben darf.
Archiv der Kategorie: Nationalsozialismus und Gegenwart
Transgenerationale Folgen von Nationalsozialismus, Holocaust und Krieg –Dialogische Auseinandersetzung
Veranstaltung meines Arbeitskreis PAKH.de mit KONTAKTE-KOHTAKTbI e.V. in Berlin
Als zweite Vorsitzende des Arbeitskreis für Intergenerationelle Folgen des Holocaust, ehem. PAKH.de hatte ich mit meinem Kollegen und Freund Peter Pogany-Wnendt und dem Historiker Dr. Johannes Spohr am 12. April 2024 eine anregende Veranstaltung in Berlin.
>> Ankündigung von KONTAKTE-KOHTAKTbI e.V.
Eine Familie, die durch die Nazis alles verloren hatte
Gespräch mit Alexandra Senfft
Das neu erschienene Buch „Großonkel Pauls Geigenbogen“ erzählt die Familiengeschichte des EU-Abgeordneten Romeo Franz. Eine Geschichte, in der Musik, Verfolgung und Flucht im Mittelpunkt stehen, ebenso die Zeit nach dem Nationalsozialismus, gezeichnet von Diskriminierung und Retraumatisierung – aber auch Erfolg. MiGAZIN sprach mit der Autorin Alexandra Senfft
Filmgespräch: The Zone of Interest
Kino im Bayerischen Landtag
Mein Beitrag auf dem Podium im Bayerischen Landtag
Der Bayerische Landtag führt die Reihe KINO IM LANDTAG mit einer Sondervorstellung von THE ZONE OF INTEREST fort – noch vor dem offiziellen Kinostart am 29. Februar. In seinem mehrfach Oscar-nominierten Film zeigt Regisseur Jonathan Glazer den Alltag des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß und seiner Frau Hedwig, die mit ihren Kindern in einem Bilderbuchheim Mauer an Mauer mit dem Vernichtungslager ein privilegiertes Leben führen. THE ZONE OF INTEREST bietet einen bestürzenden Blick auf die Fähigkeit, auch das furchtbarste Grauen auszublenden, wenn es den eigenen Zwecken dient – und zugleich eine Erklärung, wie das Menschheitsverbrechen des Holocaust möglich war.
Filmgespräch
Alexandra Senfft Autorin und freie Publizistin | Beisitzerin im Präsidium der Lagergemeinschaft Dachau | 2. Vorsitzende des Arbeitskreises für Intergenerationelle Folgen des Holocaust e.V. |Enkelin eines NS-Täters
Prof. Dr. Jörg Skriebeleit |Kulturwissenschaftler | Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg | Gründungsdirektor des Zentrums Erinnerungskultur an der Universität Regensburg
Prof. Dr. Dieter Frey | Leiter des LMU Center for Leadership and People Management | Professor für Sozial- und Wirtschaftspsychologie an derLMU München | Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des NS-Dokumentationszentrums
Moderation: Amelie Fried
>> Bericht Bayerischer Landtag
>> Bericht Bayerischer Rundfunk
Foto: Felix Büchner
Breaking the Spell of the Nazi Past:
How to find a voice and a language to address NS war crimes within one’s own family
Webinar, Brandeis University, 13. Dezember 2023
Center for German and European Studies
Mandel Center for the Humanities, First Floor Pod 127
MS 092
Brandeis University
415 South Street
Waltham, MA 02453
Daniel Strauß: Der stille Macher
Porträt Daniel Strauß will Sinti und Roma zeitgemäßer vertreten und fordert Teilhabe vom mächtigen Zentralrat
Erschienen in der Freitag, am 9. März 2023, Ausgabe 10/23
„Mich interessiert mehr das, was noch zu tun ist, als das, was bereits geschafft ist“, sagt Daniel Strauß nüchtern. So kann man sein Licht auch unter den Scheffel stellen. Der 57-jährige Sinto und Bürgerrechtler ist ein Macher, ein Mann der stillen Töne, aber streitbar. Seit 1995 leitet er den Landesverband Sinti und Roma Baden-Württemberg. Strauß stammt aus einer Schaustellerfamilie. Weil man in der Saison monatelang auf Reisen war, besuchte er 200 Schulen – eine permanente Anpassungsleistung.
Als Jugendlicher erlebte er einen prägenden Zwischenfall. Sein Onkel, ein Auschwitz-Überlebender, durfte einen Campingplatz nicht betreten: „Für Zigeuner und Landfahrer verboten, Hunde dürfen an der Leine geführt werden“ stand auf dem Schild. Das war die Initialzündung – Daniel Strauß begleitete seine Brüder Adam und Romano Strauß fortan zu Veranstaltungen der Bürgerrechtsbewegung der deutschen Sinti und Roma. „Warum gibt es diese Vorurteile, wer profitiert vom Antiziganismus, und was bewirkt er bei den Betroffenen? Das sind Fragen, die mich fortwährend beschäftigen“, sagt Strauß.
Meine Wortbeiträge in der WDR-Sendung ZeitZeichen:
Stimme gegen Faschismus: Martin Bormann jr.
WDR ZeitZeichen, 11.03.2023
Die Autorin Irene Dänzer-Vanotti hat mich als Autorin und zweite Vorsitzende des Arbeitskreises für Intergenerationelle Folgen des Holocaust, http://pakh.de für Ihren Beitrag über den Sohn von Hitlers Sekretär, Martin Bormann jun., interviewt.
Remembering Kristallnacht: A Reckoning
Meine Veranstaltung in Dublin mit Tomi Reichental und Oliver Sears, Dublin 9. November 2022
Hanns Ludin, Kriegsverbrecher
Dieses Radiofeature erinnert an meinen Großvater, den am 9.12.1947 hingerichteten NS-Kriegsverbrecher
Ein Radiofeature des WRD, Autor: Thomas Klug
„Sein Todestag wurde festgelegt: 9. Dezember 1947. Es ist der Tag, an dem Hanns Ludin am Strang stirbt. Es ist ein slowakisches Gericht, dass ihn dazu verurteilt hat, weil Ludin für den Tod von über 60 000 Slowaken verantwortlich ist.“
WDR ZeitZeichen 09.12.2022 14:52 Min.