Roma in der EU und europäischen Politik
Die Betroffenheit durch Diskriminierung eint alle Roma in Europa. Sie haben kaum eine politische Lobby. Wie könnte sich die Situation verbessern?
von Jean-Philipp Baeck. taz, 7. April 2024
Schlagwort-Archive: Holocaust
Eine Geschichte der Selbstermächtigung
Romeo Franz’ Familie hat Verfolgung, Vertreibung und Mord erlebt — steht aber auch für Widerstand und das Überleben. Wie aus dieser Geschichte ein Buch wurde, erzählt Co-Autorin Alexandra Senfft
taz, 8.4. 2024
taz: Frau Senfft, Sie haben selbst aus der Perspektive der NS-Täter geschrieben – wegen Ihrer eigenen Familiengeschichte. Wie vertraut war Ihnen die Perspektive der Opfer?
Alexandra Senfft: Ich habe mich in den vergangenen Jahrzehnten schon sehr intensiv mit den jüdischen Perspektiven beschäftigt. Durch den Arbeitskreis für intergenerationelle Folgen des Holocaust, in dem ich als Vorstand wirke, bin ich im Austausch mit den Nachkommen der Täter und Täterinnen, der Mitläufer und Mitläuferinnen – und den Nachkommen der Verfolgten, Opfer und Überlebenden.
Über unser Buch Großonkel Pauls
Porträt des Komponisten und Musikers Romeo Franz
Er hat die Musik komponiert, die seit 2012 am Berliner Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma erklingt. Nun hat der Sinto Romeo Franz seine lange Familiengeschichte in einem Buch festgehalten. Igal Avidan hat ihn getroffen.
WDR 3 TonArt
02.04.2024 06:28 Min.
Romeo Franz: „Ich bin ein preußischer Sinto“
Romeo Franz über unser Buch „Großonkel Pauls Geigenbogen. Die Familiengeschichte eines preußischen Sinto“
Romeo Franz ist der erste Vertreter der Sinti im EU-Parlament. Sein Leben und das seiner Familie ist seit Generationen geprägt von Diskriminierung – aber auch von Erfolgen. Wenn er sich nicht politisch engagiert, dann spielt er mit seiner Band.
Deutschlandfunk Kultur, 25. März 2024
>> anhören
Eine Familie, die durch die Nazis alles verloren hatte
Gespräch mit Alexandra Senfft
Das neu erschienene Buch „Großonkel Pauls Geigenbogen“ erzählt die Familiengeschichte des EU-Abgeordneten Romeo Franz. Eine Geschichte, in der Musik, Verfolgung und Flucht im Mittelpunkt stehen, ebenso die Zeit nach dem Nationalsozialismus, gezeichnet von Diskriminierung und Retraumatisierung – aber auch Erfolg. MiGAZIN sprach mit der Autorin Alexandra Senfft
Filmgespräch: The Zone of Interest
Kino im Bayerischen Landtag
Mein Beitrag auf dem Podium im Bayerischen Landtag
Der Bayerische Landtag führt die Reihe KINO IM LANDTAG mit einer Sondervorstellung von THE ZONE OF INTEREST fort – noch vor dem offiziellen Kinostart am 29. Februar. In seinem mehrfach Oscar-nominierten Film zeigt Regisseur Jonathan Glazer den Alltag des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß und seiner Frau Hedwig, die mit ihren Kindern in einem Bilderbuchheim Mauer an Mauer mit dem Vernichtungslager ein privilegiertes Leben führen. THE ZONE OF INTEREST bietet einen bestürzenden Blick auf die Fähigkeit, auch das furchtbarste Grauen auszublenden, wenn es den eigenen Zwecken dient – und zugleich eine Erklärung, wie das Menschheitsverbrechen des Holocaust möglich war.
Filmgespräch
Alexandra Senfft Autorin und freie Publizistin | Beisitzerin im Präsidium der Lagergemeinschaft Dachau | 2. Vorsitzende des Arbeitskreises für Intergenerationelle Folgen des Holocaust e.V. |Enkelin eines NS-Täters
Prof. Dr. Jörg Skriebeleit |Kulturwissenschaftler | Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg | Gründungsdirektor des Zentrums Erinnerungskultur an der Universität Regensburg
Prof. Dr. Dieter Frey | Leiter des LMU Center for Leadership and People Management | Professor für Sozial- und Wirtschaftspsychologie an derLMU München | Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des NS-Dokumentationszentrums
Moderation: Amelie Fried
>> Bericht Bayerischer Landtag
>> Bericht Bayerischer Rundfunk
Foto: Felix Büchner
Breaking the Spell of the Nazi Past:
How to find a voice and a language to address NS war crimes within one’s own family
Webinar, Brandeis University, 13. Dezember 2023
Center for German and European Studies
Mandel Center for the Humanities, First Floor Pod 127
MS 092
Brandeis University
415 South Street
Waltham, MA 02453
Daniel Strauß: Der stille Macher
Porträt Daniel Strauß will Sinti und Roma zeitgemäßer vertreten und fordert Teilhabe vom mächtigen Zentralrat
Erschienen in der Freitag, am 9. März 2023, Ausgabe 10/23
„Mich interessiert mehr das, was noch zu tun ist, als das, was bereits geschafft ist“, sagt Daniel Strauß nüchtern. So kann man sein Licht auch unter den Scheffel stellen. Der 57-jährige Sinto und Bürgerrechtler ist ein Macher, ein Mann der stillen Töne, aber streitbar. Seit 1995 leitet er den Landesverband Sinti und Roma Baden-Württemberg. Strauß stammt aus einer Schaustellerfamilie. Weil man in der Saison monatelang auf Reisen war, besuchte er 200 Schulen – eine permanente Anpassungsleistung.
Als Jugendlicher erlebte er einen prägenden Zwischenfall. Sein Onkel, ein Auschwitz-Überlebender, durfte einen Campingplatz nicht betreten: „Für Zigeuner und Landfahrer verboten, Hunde dürfen an der Leine geführt werden“ stand auf dem Schild. Das war die Initialzündung – Daniel Strauß begleitete seine Brüder Adam und Romano Strauß fortan zu Veranstaltungen der Bürgerrechtsbewegung der deutschen Sinti und Roma. „Warum gibt es diese Vorurteile, wer profitiert vom Antiziganismus, und was bewirkt er bei den Betroffenen? Das sind Fragen, die mich fortwährend beschäftigen“, sagt Strauß.
Meine Wortbeiträge in der WDR-Sendung ZeitZeichen:
Stimme gegen Faschismus: Martin Bormann jr.
WDR ZeitZeichen, 11.03.2023
Die Autorin Irene Dänzer-Vanotti hat mich als Autorin und zweite Vorsitzende des Arbeitskreises für Intergenerationelle Folgen des Holocaust, http://pakh.de für Ihren Beitrag über den Sohn von Hitlers Sekretär, Martin Bormann jun., interviewt.