Großonkel Pauls Geigenbogen – neu mit Leseprobe

Die Familiengeschichte eines preußischen Sinto
Alexandra SenfftRomeo Franz

>> Leseprobe book2look

Das berührende Memoir einer preußischen Sinti-Familie

Seit mehr als 600 Jahren leben Sinti in Deutschland, Roma seit 200 Jahren. Ihre Kultur reicht viele Jahrhunderte zurück und ist tief mit der deutschen Historie verwoben. Anfangs noch als Handwerker, Künstler und Kaufleute hochgeachtet, wurden sie schon bald systematisch aus der Gesellschaft ausgeschlossen und verfolgt. Bis heute halten sich diskriminierende Stereotype und starke Vorurteile gegenüber der größten Minderheit Europas. Der preußische Sinto Romeo Franz kämpft seit Jahrzehnten für die Rechte von Sinti und Roma. In »Großonkel Pauls Geigenbogen« erzählt er seine beeindruckende deutsche Familiengeschichte. Wohl situiert, waren seine Ahnen bereits im 17. Jahrhundert ansässig in Preußen, Schlesien und Pommern und prägten dort die kulturelle und kaufmännische Welt. Mitreißend erzählt Franz die Chronik seiner Familie vom 19. Jahrhundert bis heute. Schillernde Charaktere und außergewöhnliche Schicksale treten ans Licht – aber auch die Erinnerungen an Ausgrenzung, Abwertung im Kaiserreich und schließlich die Vernichtung durch die Nazis.

Mit großem Stolz gibt er tiefe Einblicke in seine Herkunft und beleuchtet nicht nur die Bedeutung von Musik, Familie und Zusammenhalt, sondern auch die Folgen der fortgesetzten Verfolgung, die bis in die heutigen Generationen nachwirken. Romeo Franz‘ Geschichte ist ein bewegendes Plädoyer gegen Antiziganismus und eine Einladung zur Auseinandersetzung und zum Umdenken hin zu etwas ganz Selbstverständlichem: Gleichberechtigung.

Goldmann – Randomhouse/Penguin, 20. März 2024
>> Zum Bestellen
>> Leseprobe book2look

>> mehr

»Familiengeschichte und die Herausforderungen des Erinnerns“

Über meinen Vortrag mit Gespräch an der Fachhochschule Erfurt am 9. Dezember 2024

„Autorin und Publizistin Alexandra Senfft zu Gast an der FH Erfurt 
In dieser Woche, am 09.12.2024, lud die Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften (ASW) der Fachhochschule Erfurt zu einer bewegenden Veranstaltung mit der renommierten Autorin und Publizistin Alexandra Senfft ein. Unter dem Titel „Familiengeschichte und die Herausforderungen des Erinnerns“ sprach sie im Audimax über ihre biografische Arbeit und stellte zentrale Themen ihrer Bücher vor, die sich u.a. mit den Folgen des Holocaust und der NS-Zeit auseinandersetzen.

Alexandra Senfft beleuchtete, wie die Erfahrungen der Vergangenheit nachfolgende Generationen prägen und wie Bildung sowie Dialog helfen können, Vorurteile und Diskriminierung zu überwinden. Besonders eindrucksvoll war ihre Darstellung der Methode des „Storytellings“, die Brücken zwischen den Nachkommen von Täter:innen und Opfern schlägt.

In der Veranstaltung hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Fragen einzubringen und sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen. Von der Veranstaltung konnten die Studierenden direkt für ihr eigenes Studium partizipieren. Beispielsweise erkundigte sich eine Studentin, wie die eigene Familiengeschichte erforscht werden könne. Die Biografiearbeit spielt als eine der Methoden der Angewandten Sozialwissenschaften eine wichtige Rolle, wenn es um die Analyse, Gestaltung und Verbesserung sozialer Prozesse und Strukturen geht.

Die Veranstaltung bot allen Teilnehmenden wertvolle Impulse, sich mit der eigenen Geschichte und gesellschaftlichen Herausforderungen wie Antisemitismus und Diskriminierung auseinanderzusetzen.“

Alexandra Senfft mit Dozentin Germana Alberti vom Hofe
Foto: Clara Czech, FH Erfurt 

Lesung in Hannover: Großonkel Pauls Geigenbogen

Romeo Franz und ich lasen am 28. November aus unserem Buch „Großonkel Pauls Geigenbogen. Die Familiengeschichte eines preußischen Sinto“ in der VHS Hannover in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Bergen-Belsen.
Die anschließende Diskussion hatte eine besondere Qualität, bereichert von Rabbiner Dr. Gábor Lengyel, Mario Franz und Jill Strüber von der Niedersächsischen Beratungsstelle Sinti und Roma e.V., Hannover.


Großonkel Pauls Geigenbogen Lesung im Kölner NS-Dokumentationszentrum

Es war eine schöne Lesung im NS-Dokumentationszentrum Köln, am 21. November 2024.
Mitveranstalter waren der PAKH.de sowie der Bundesverband Information & Beratung für NS-Verfolgte Köln. Moderiert von der Historikerin Karola Fings, wurden Romeo Franz und ich auch vom Sunny Franz Duo begleitet.

Von links: Romeo Franz, Alexandra Senfft, Sunny Franz und Sascha Reinhardt
Foto: Frank Dabba Smith

Von links: Alexandra Senfft, Sunny Franz und Sascha Reinhardt
Foto: Frank Dabba Smith

Plan to remove Sinti-Roma memorial causes outrage

A new train tunnel running under the memorial has been described as ‘macabre’ given how many Sinti and Roma were deported by rail to their deaths
Derek Scally in Berlin
The Irish Times, Fri Aug 02 2024

“This is a symbolic grave for all those who lost their lives, and it is a shame if it is up to this minority to defend it,” said Alexandra Senfft, co-author of Great Uncle Paul’s Violin Bow, a memoir about Romeo Franz and his family. “This is also a memorial for the German people and it is our responsibility, as the majority in the society, to save it.”

>> zum Artikel, Irish Times, 2. August 2024

Sinti

Großonkel Pauls Geigenbogen Buch des Monats in den Blättern für deutsche und internationale Politik

„Stereotype und Unwissen über diese Bevölkerungsgruppe halten sich bis heute. Um so wichtiger ist dieses Buch, das wirklich allen ans Herz zu legen ist, die sich für das Thema interessieren. Es ist unterhaltsam geschrieben, setzt kein Vorwissen voraus und lässt eine Generation von Zeitzeug:innen zu Wort kommen, deren Erfahrungen es wert sind, endlich Gehör zu finden.“

Antje Schrupp: Das »Große Morden« oder: Der lange Weg zur Anerkennung
in:
Blätter für deutsche und internationale Politik, Ausgabe August 2024



Großonkel Pauls Geigenbogen

Unsere Lesung mit Gespräch und Musik im Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin, am 10. Juli 2024

Am 10. Juli 2024 sprach der Musiker und Bürgerrechtler Romeo Franz gemeinsam mit der Autorin Alexandra Senfft im Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung über das Leben seiner Familie seit Ende des 19. Jahrhunderts. Die in Preußen beheimatete Familie musste während der NS-Zeit fliehen. Der Geigenbogen des in Auschwitz ermordeten Großonkels Paul führt als roter Faden durch die Erzählung. Akribische historische Recherchen und Familienerinnerungen prägen diese mitreißende Chronik unter Einbeziehung der vielfältigen Geschichte der europäischen Sinti und Roma – ein starkes Zeugnis von Widerstand, Selbstbestimmung und Erfolg sowie eindrückliches Plädoyer gegen Diskriminierung und Rassismus.
Der Abend wurde von Dr. Gundula Bavendamm, Direktorin Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung, eröffnet und begann mit einer historischen Einführung von Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal. Das sich anschließende Gespräch zwischen Alexandra Senfft und Romeo Franz wurde von Jana Mechelhoff-Herezi, Wissenschaftliche Mitarbeiterin/Leitung Erinnerung an Sinti und Roma, Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, moderiert. Den musikalischen Rahmen des Abends gestaltete das Sunny Franz Duo, mit Romeo-Manolito Franz an der Geige und Sascha Reinhardt an der Gitarre.

Kooperationsveranstaltung:
Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung
Penguin Randomhouse Verlagsgruppe
Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas

>> zum Bericht der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas

Foto: Emilia Butynski/SFVV