Dan Bar-On – Dialogue against Walls of Silence and Hostility

Obituary by Alexandra Senfft

Dan Bar-On Foto: Alexandra Senfft

The Israeli psychologist and author Dan Bar-On died in Tel Aviv on 4 September. Bar-On was a leading force in the field of intercultural conflict management between Israelis and Palestinians.
Qantara, 12.09.2008
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Pionier des Dialogs

Zum Tod des israelischen Psychologen und Friedensarbeiters Dan Bar-On
Dieser von Bar-On entwickelte Ansatz ermöglicht es, selbst mit einem Feind noch Berührungspunkte zu entdecken, weil persönliche Lebenserfahrungen, unabhängig von historischen, politischen, religiösen oder ethnischen Grenzen, oft ähnlich sind. Dass Leid nicht gegeneinander aufgewogen werden kann und Kategorien wie Opfer oder Täter nicht statisch sind, weil sie sich je nach Kontext verschieben und mitunter in derselben Person vereinigen können, waren einige der Themen, die er bearbeitete.
Jüdische Allgemeine Nr. 37/08
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Im geschundenen Land: Sari Nusseibeh

Besprechung von 01.07.2008
Sari Nusseibeh – ein Palästinenser, der noch immer auf die Vernunft im Nahen Osten setzt
Das Titelbild zeigt einen hübschen Jungen in Shorts. Tauben fütternd lächelt er in die Kamera, in weiter Ferne das Land, das Meer – Sari Nusseibeh in Jerusalem, im Hintergrund Palästina. „Damals, fünfzig Jahre zuvor, war die Welt noch heil und ganz gewesen, erfüllt vom süßen Duft der Orangenblüten”, erinnert er sich an die unbeschwerten Kindertage. Auf dem Foto im Klappentext blickt der 59-jährige Philosophieprofessor und Präsident der palästinensischen Al-Quds-Universität ernsthaft drein. Zwischen beiden Fotos steht die Chronik von Nusseibehs Leben „in einem zerrissenen, geschundenen Land”. Es ist eine streckenweise traurige, niemals aber larmoyante Erzählung, gespickt mit Humor und klugen Analysen.

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HipHop mit’n Tüdelband – Die Geschichte der Gebrüder Wolf

Als Ludwig 1955 in Hamburg starb, hatte es mit den Gebrüdern Wolf vollends ein Ende. Die Erinnerung an sie verblasste, einen schriftlichen Nachlass gab es nicht, Film und Originalnoten waren verschwunden. Nur ihre Lieder, die vergaßen die Hamburger nicht. Die Musik, die die Nazis zu »deutschem Liedgut« erklärt hatten, reklamierten die Hanseaten für sich.
einestages, Spiegel Online, 04.06.2008
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SS-Roman »Die Wohlgesinnten« von Jonathan Littell: »Der Scherge in uns«

Littell hat aus Fiktion und Fakt ein faszinierendes, nicht aber voyeuristisches Bild von Krieg und Zerstörung geschaffen. Er bringt historische, politische, philosophische und psychologische Ebenen in einen Kontext: Was ist der Mensch und wie wird er zum Täter?
Spiegel Online, 15.02.2008
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Wie die Mutter, so die Tochter

»Indem die Autorin Briefzitate mit Paraphrasen der Briefe und zusätzlichen Informationen eng verknüpft, entsteht ein faszinierend dichtes Bild des Alltags im seelischen Ausnahmezustand. Eine beklemmende Erkenntnis beim Lesen ihrer Schilderungen ist es, dass diese psychische Zwangslage im Nachkriegsdeutschland keineswegs auf die Nachkommen politisch exponierter Persönlichkeiten beschränkt war. In wie vielen Familien mag es derartige Schweigekartelle gegeben haben?«
taz, 19.01.2008 über »Schweigen tut weh«
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