Die Schuld wird noch heute geleugnet

Wer weiß schon, welche Rolle die Väter oder Großväter damals während des Zweiten Weltkriegs und der Judenvernichtung spielten? Wer hat in den Familien schon Antworten auf diese Frage erhalten, so sie denn überhaupt gestellt wurde oder gestellt werden konnte. Alexandra Senfft hat sich als Enkelin eines der Täter gut 60 Jahre nach Kriegsende auf den Weg gemacht, um zu recherchieren, welche Schuld ihr Großvater Hans Ludin als Gesandter der Nazis in der Slowakei auf sich geladen hatte.
DEWEZET Deister- und Weserzeitung 15/11/2016
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Wie sich Narrative in Familien der Täter durchbrechen lassen

Die Arbeit an sich selbst
Warum es für einen echten Dialog zwischen den Nachkommen von Tätern und Opfern notwendig ist, dass die Täternachfahren zuvor mit Tabus der eigenen Familiengeschichte aufräumen, beschreibt die Publizistin Alexandra Senfft. Ihr Großvater Hanns Ludin war
als »Gesandter des Dritten Reichs in der Slowakei» für die Deportation der slowakischen Juden mit verantwortlich.
Mitteilungen des Dokumentationszentrums Oberer Kuhberg Ulm e. V. – KZ-Gedenkstätte, Heft 65 / November 2016
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Gespenster der Vergangenheit

Die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit und die Auseinandersetzung mit daraus resultierender Schuld und Scham ist im öffentlichen Raum inzwischen stark präsent, sind sich Psychotherapeut Peter Pogany-Wnendt, Autorin Alexandra Senfft und Historiker Oliver von Wrochem einig. In den Familien wurde jedoch bis vor kurzem über die Nazi-Vergangenheit der Eltern bzw. Großeltern geschwiegen. Daher veranstaltete PAKH, Arbeitskreis für Intergenerationelle Folgen des Holocaust, am Mittwoch im EL-DE-Haus eine Diskussion über die Nachwirkungen von NS-Täterschaft auf Kinder- und Enkelgeneration.
choices 28/10/2016 
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Auf der mutigen Suche nach der Wahrheit

»Hitlers Kampf gegen fast die ganze Welt kostete 50 Millionen Menschen das Leben«, titelte »Die Welt« 70 Jahre nach Kriegsende. Darunter viele Millionen, die von Deutschen auf grausamste Weise in Vernichtungslagern ermordet wurden. Diese Tatsachen in abstraktem Zahlenkleid lernt seit Jahrzehnten in Deutschland jedes Kind. Für die nun vierte und fünfte Nachkriegsgeneration ist sie zu einem nüchternen Fakt geworden. Bei unseren Großeltern und Eltern jedoch, ist das Geschehene unübersehbar stark an Emotionen und Traumata, an eine dem Verdrängen geschuldete Sprachlosigkeit gebunden, welches mit seiner Last bis in die Enkelgeneration wirkt.
Buchpalast 05/2016
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