Im geschundenen Land: Sari Nusseibeh

Besprechung von 01.07.2008
Sari Nusseibeh – ein Palästinenser, der noch immer auf die Vernunft im Nahen Osten setzt
Das Titelbild zeigt einen hübschen Jungen in Shorts. Tauben fütternd lächelt er in die Kamera, in weiter Ferne das Land, das Meer – Sari Nusseibeh in Jerusalem, im Hintergrund Palästina. „Damals, fünfzig Jahre zuvor, war die Welt noch heil und ganz gewesen, erfüllt vom süßen Duft der Orangenblüten”, erinnert er sich an die unbeschwerten Kindertage. Auf dem Foto im Klappentext blickt der 59-jährige Philosophieprofessor und Präsident der palästinensischen Al-Quds-Universität ernsthaft drein. Zwischen beiden Fotos steht die Chronik von Nusseibehs Leben „in einem zerrissenen, geschundenen Land”. Es ist eine streckenweise traurige, niemals aber larmoyante Erzählung, gespickt mit Humor und klugen Analysen.

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SS-Roman »Die Wohlgesinnten« von Jonathan Littell: »Der Scherge in uns«

Littell hat aus Fiktion und Fakt ein faszinierendes, nicht aber voyeuristisches Bild von Krieg und Zerstörung geschaffen. Er bringt historische, politische, philosophische und psychologische Ebenen in einen Kontext: Was ist der Mensch und wie wird er zum Täter?
Spiegel Online, 15.02.2008
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Wilder Westen im Heiligen Land. Zwei israelische Autoren kritisieren die jüdische Siedlerbewegung


Mit dem Geld der Steuerzahler und dem stillschweigenden oder offenen Einvernehmen der Politiker unterstützt der Staat die Siedler – mit Infrastruktur, Geld und Waffen. Die Autoren zeigen, inwieweit auch die Medien und insbesondere die Justiz daran beteiligt waren, das illegale Siedlungsprojekt zu nähren, ungeachtet aller Friedensverhandlungen. Diese bewusste und unbewusste Komplizenschaft und Loyalität von Vertretern des Staates mit den Siedlern hat die israelische Demokratie zunehmend labil gemacht. Die Siedlungsbewegung, sagen die Autoren in ihrem mutigen Werk, sei zum Dämon geworden.
DIE ZEIT, 19.10.2007
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