Fremder Feind, so nah
Begegnungen mit Palästinensern und Israelis
Alexandra Senfft mit Fotografien von Judah Passow
Gebunden, Oktober 2009
250 S.
Edition Körber Stiftung
ISBN 978-3896840752
Preis: 20,00 [D]
Frieden zwischen Palästinensern und Israelis – eine Utopie? Alexandra Senfft zeigt, dass Verständigung möglich ist. An der Basis, fern der offiziellen Politik, gibt es zahlreiche Kontakte zwischen den »Feinden«, die konstruktiv, gleichberechtigt und nicht selten sogar freundschaftlich sind. Die Nahostexpertin nimmt ihre Leser mit auf eine sehr persönliche Reise durch Israel und die palästinensischen Gebiete. Sie stellt Menschen vor, die über innere und äußere Grenzen hinweg Dialoge führen. Der Feind, das wird dabei deutlich, ist gar nicht so fremd.
Eine rein politische Lösung kann es im Nahostkonflikt nicht geben, sie würde keine Aussöhnung schaffen – zu tief reicht der Konflikt in die Biografie jedes Einzelnen. Die Verwandtschaft zur Geschichte des Gegners durch das Erzählen der eigenen Lebens- und Familiengeschichte zu erkennen, ist die Basis für eine dauerhafte Verständigung, sagt Alexandra Senfft.
Ihre Reise führt sie nicht nur in den Nahen Osten, auch in London und Berlin trifft sie Menschen, die sich für Verständigung engagieren. Durch deren Biografien und Projekte vermittelt Alexandra Senfft zugleich historische und aktuelle Fakten über eine Region, über die wir nur glauben, viel zu wissen.
Pressestimmen
»Die isrealisch-palästinensische Geschichte stelle sich einer Versöhnung als unüberbrückbare Hürde gegenüber. Doch das gelte nicht mehr für private Dialoge zwischen Palästinensern und Israelis. In ihrem Buch schildert Senfft anschaulich, wie sie mit beiden Parteien in Kontakt kommt. Sie hat über den martialischen Grenzzaun hinweg mit Angehörigen beider Nationen gesprochen. Sie sagt: »Die große Politik versagt; da sind wir machtlos. Die Bevölkerung aber bemüht sich im Kleinen, Dialoge zu führen, miteinander zu sprechen.« Ein solches Projekt ist etwa der »Elternzirkel«, in dem sich Angehörige beider Seiten im vorsichtigen Dialog näherkommen.«
Taunus Zeitung 25.4.2012
»Alexandra Senfft kann aufmerksam zuhören, genau beobachten und interessante Menschen präzise und einfühlsam beschreiben. Sie versucht zwar Israelis und Palästinenser paarweise darzustellen, erkennt aber zugleich die große Asymmetrie zwischen denjenigen, die einen Staat haben, und denjenigen, die unter der Besatzung leben. Ihr Buch bietet einen ausführlichen Blick in das Leben einiger bemerkenswerter Israelis und Palästinenser, die alle Grenzgänger sind.«
Tagesspiegel, 9.8.2010
»In den Gesprächen, die Alexandra Senfft führt, kommt dem Hass keine Rolle zu. Sie lässt Menschen reden, und allmählich entwickelt sich im Erzählen deren Lebensgeschichte. Das sieht sie als Voraussetzung dafür, dass sich Palästinenser und Juden nicht als ewige Gegner gegenüberstehen. Die offizielle Politik ist noch nicht so weit wie die einfachen Bürger, die sogar dazu fähig sind, Freundschaften über ideologische und religiöse Gräben hinweg zu pflegen. Das Hassprogramm hat ausgedient, weil der andere so fremd gar nicht sein kann, als dass man in ihm nicht ein Stück seines eigenen Ichs finden könnte. Das könnte eine Anleitung für die Zukunft abgeben.«
Salzburger Nachrichten, 31.7.2010
»Es ist ein gescheites, persönliches, ausgesprochen informatives Buch… »Ich bin keine Politikerin«, sagt sie irgendwann im Lauf der anschließenden engagierten Diskussion, als natürlich die Frage nach der Lösung des Nahost-Konfliktes kommt. Umso besser: Denn Senffts Blick ist tiefer, klarsichtiger, friedensgerichtet, kennt beide Seiten und die eigene dazu.«
Donaukurier, 7.5.2010
»Gutmenschen werden heutzutage gerne belächelt. Und wer sich zurzeit für das scheinbar aussichtslose Unterfangen einsetzt, Frieden zwischen Israelis und Palästinensern zu schaffen, der muss als hoffnungsloser Gutmensch gelten. Wenn Alexandra Senfft in ihrem Buch ‚Fremder Feind, so nah‘ Menschen vorstellt, die genau dies versuchen, dann hat das mit naiver Friedensromantik dennoch rein gar nichts zu tun.«
Zenith Online, 9.2.2010
»Sie nimmt die Leser und Leserinnen mit auf ihre eigene Reisen, bei denen sie Israelis und Palästinenser aufgesucht hat und sie nach der Methode des „Storytelling“ des verstorbenen israelischen Psychologen Dan Bar-On ihre Geschichte hat erzählen lassen. Alexandra Senfft gibt einige Passagen wörtlich wieder, bettet die Erzählungen aber auch in die geschichtlichen und politischen Zusammenhänge und ihre eigenen Reiseerfahrungen ein. Dadurch wird das Buch lebendig, spannend und verständlich. Wer wissen will, wie Versöhnungsarbeit praktisch aussieht und Früchte tragen kann, sollte die Geschichten lesen. Sie machen Hoffnung.«
Schneller, Magazin über christliches Leben im Nahen Osten, 4/2009
»Alexandra Senfft spürt dem nach, was sich – trotz allem – zwischen Israelis und Palästinensern an Positivem entwickelt, fernab von großer Politik und offiziellen Verhandlungen… kenntnisreich, beeindruckend vorurteilsfrei und mit großer Empathie.«
Süddeutsche Zeitung, 1.2.2010
»Die meisten Israelis und Palästinenser, die der deutschen Öffentlichkeit bekannt sind, verstehen sich als Akteure in einem nicht enden wollenden Konflikt zwischen Gut und Böse, und sie denken im Allgemeinen in Klischees von Schwarz und Weiß.
Alexandra Senffts packenden Begegnungen in Israel und Palästina hingegen vermitteln uns die Stimmen von Zweifel, Vernunft, Kritik und Mut. Gut recherchiert und wunderbar geschrieben, zeigt »Fremder Feind, so nah», dass nicht alle Hoffnung auf einen gerechten Frieden verloren ist.«
Tom Segev
»Most Israelis and Palestinians who are known to the German public tend to understand themselves as actors in an endless conflict between good and evil and as a rule they think in black and white clichés.
Alexandra Senfft’s gripping encounters in Israel and Palestine in contrast let us hear the voices of doubt and reason, criticism and courage. Carefully researched and beautifully written Fremder Feind so nah shows that all hope for peace with justice has not been lost.«
Tom Segev
»Der besondere Verdienst der Autorin ist die Klarstellung, dass jeder Vergleich des Handelns israelischer Politik im palästinensisch/israelischen Konflikt mit den Methoden aus Auschwitz unhaltbar ist…. Das vorliegende Buch berührt auch durch die sehr persönlichen Geschichten, Gedanken, innersten Gefühle und Überzeugungen von Palästinensern und Israelis gleichermaßen, die das Handeln, Fühlen und Begreifen beider Seiten in diesem Konflikt erklärt«
Aviva, online Magazin für Frauen
»Die dichte atmosphärische Schilderung, die Abkehr vom politischen Verlautbarungs-Journalismus ist ein Vorzug dieses Buches, der in den einfühlsamen Porträtfotos von Judah Passow seinen Nachhall findet.«
Deutschlandradio Kultur
»Alexandra Senfft ist mit ihrer glaubhaft und überzeugend geschriebenen Dokumentation ein Friedensdokument gelungen, das Aufmerksamkeit verdient, hier bei uns, im Nahen Osten und in den Konfliktregionen der Welt.«
social.net
»Wie tief die Gräben zwischen Israelis und Palästinensern sind, lotet Alexandra Senfft in ihrer emphatischen Annäherung in »Fremder Feind, so nah« aus. Die Buchautorin will sich nicht zur Parteinahme zwingen lassen. Sie erzählt stattdessen von Männern und Frauen beiderseits der Konfliktlinie, die sich auf besondere Weise für den Frieden einsetzen.«
Stuttgarter Zeitung